4. Das richtige Substrat
Kurzer Hinweis: Als „Erde“ wird unter Gärtnern nur der natürliche Boden bezeichnet. Wenn man im Handel etwas kauft, dann ist das Substrat. Substrate sind zusammengemischt und bestehen zumeist aus:
- mineralischen Komponenten (Quarz, also Sand, Tonminerale usw.), die aus der Verwitterung von Steinen entstanden sind
- organischen Komponenten (Humus, Kompost)
- zusätzlichem Dünger
Torffrei muss es sein!
Ökologisch nachhaltige Erden enthalten keinen Torf. Das solltet Ihr beim Kauf unbedingt beachten. Torf wird aus natürlichen Torfmooren abgebaut. Bis heute wurden durch diese Nutzung von Torf 60 Prozent aller natürlich vorkommenden Moore in Europa zerstört[1].
Das hat nicht nur Einfluss auf das Grundwasser oder die Artenvielfalt. Torfmoore speichern auch große Mengen an treibhauswirksamem CO2, das beim Abbau freigesetzt wird und den Klimawandel verstärkt.
Die natürlichen Eigenschaften des Torfs können durch andere Produkte ersetzt werden: Kompost, Rindenmulch, Holz-, Hanf oder Kokosfasern. Also achtet beim Kauf von Substraten für Balkon und Garten unbedingt auf torffreie Substrate!
[1] Quelle: NABU Deutschland, Torf gehört ins Moor, https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/aktionen-und-projekte/torffrei-gaertnern/10866.html, Stand: 05.03.2021
Bitte lasst die „gewöhnliche Blumenerde“ im Gartencenter links liegen. Neben dem Torfanteil enthält sie zumeist auch viel zu viel Dünger. Gut geeignet für Wildpflanzen in Balkontöpfen sind in der Regel Substrate mit
- einem hohen mineralischen Anteil und
- niedrigem organischen Anteil
wie Dachgartenerde für intensive Begrünung, Blumenwiesenerde mit Rindenhumus oder Staudenerde. Leider sind die Begriffe nicht geschützt und Ihr solltet Euch die Bestandteile nochmal anschauen. Lasst Euch im Zweifel im Gartencenter beraten und fragt nach Substrat mit wenig Humusanteil bzw. unbedingt ohne zusätzlichen Dünger.